Eine Kebse ist eine Beifrau.
Eine Kebse, später auch „Kebsweib“ genannt, ist eine ist eine „Beifrau“, heute eher „Nebenfrau“ genannt.
Der Begriff „Kebse“ gilt heute als volkstümlich, wohingegen der Begriff „Kebsweib“ die gesamte Literatur durchzieht. Immer ist eine Geliebte gemeint, die mal legitimer, mal weniger legitim ist, die aber die offizielle Rolle einer „Nebenfrau“ annimmt.
In einem alten religiösen Lexikon wird gegen Beifrauen gewettert, hier in Gottfried Büchners „Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz„. Das Lexikon verteilt Seitenhiebe auf das Judentum und berichtet: Zitat
(Kebsweib(er) sind eigentlich Concubinen), welche die Juden neben ihren eigentlichen und vornehmsten Gattinnen heiratheten, aber diesen sowohl sie, als ihre Kinder nicht gleich hielten, hat Gott seinem Volke aus heiligen Ursachen, besonders den Königen, nachgesehen; aber als eine wider seine erste Ordnung laufende, und vielleicht auf Vorbilder zielende Unform nie gebilligt und gut geheißen, und daher nach langer Geduld im N. T. völlig abgestellt.
Meyers Lexikon sagt es einfacher Zitat:
Kebse (Kebsweib, althochd. Chepis), Nebenweib, Beischläferin; Kebsehe, s. v. w. Konkubinat.
Die Aussage Büchners ist nicht korrekt - sie wurde offenbar bewusst so gewählt, um Juden abzuwerten. Und die „Ehe zur Linken“, die „Gott nach langer Geduld“ angeblich abstellte, hatte im Adel weiterhin Bestand.
Grimms Wörterbuch macht deutlich: das „Kebsweib“ trat als „kebeswîp“ an die Stelle der „Kebse“, und (Zitat):
für die gebildeten klingt es zu kräftig, sie brauchen das frz. maîtresse, oder das lat. concubine. andere ausdrücke sind beischläferin, in gewählter schriftsprache, früher auch nebenweib, zuweib, beifrau, beiweib.