Strapse (Tanzgürtel), englisch auch „Garter Belts“ oder „Suspender Belts“ genannt, sind eigentlich Strumpfhalter.
Damenstrümpfe, die bis zu den Oberschenkeln reichen, habe die Tendenz, zu verrutschen. Zwar kann man dies durch „halterlose“ Strümpfe vermeiden, doch empfinden viele Damen den Gummizug als lästig.
Die Tradition, einen speziellen Gürtel zu tragen, um die Strümpfe dann an Bändern („Strapsen“) zu befestigen, reicht weit zurück. Sie gehen zurück auf den Hüfthalter, der auch als „Liebestöter“ bekannt war. Es handelte sich dabei um ein Kleidungsstück, das die Taille umschließt, bis zum Oberschenkelansatz reicht und dort die Bänder trägt, um daran Strümpfe zu befestigen. Dieses Kleidungsstück wurde modern, als die Frauen gegen 1910 begannen, ihre Korsetts aufzugeben, das diese bei starker Schnürung gesundheitliche Schäden verursachen konnten.
Allerdings wurden die gängigen, pinkfarbenen, oft monströs wirkenden Kleidungsstücke ab etwa 1950 unbeliebt. Zu dieser Zeit begannen junge Frauen, sich leicht und locker zu kleiden. Der knappe Slip ersetzte die großflächige Unterhose, und die Strümpfe konnten sehr einfach durch einen leichten, bequemen Gürtel gehalten werden: eben den „Strapsgürtel“.
Die schrecklichen, unattraktiven Hüfthalter verbargen erhebliche Teile der weiblichen Anatomie, und als sie verschwanden, bekam auch der „männliche Voyeurismus“ eine neue Dimension.
Viele „Herrenmagazine“ jener Zeit zeigten nun Frauen mit hochgezogenen Röcken, die ihre Strapse und Strümpfe zeigten. Dabei nahmen sie mehr oder weniger erotische Posen ein. Manche zielten nur auf die Oberschenkel, andere auf den behaarten Schamhügel. Daher stammt auch die Annahme, Strapse seien eine Art „Fetisch“. Die Bilder selbst wurden zumeist als „obszön“ oder gar „pornografisch“ eingestuft. Die eigentliche erotische Wirkung beruht ohne Zweifel auf den Kontrast zur Haut und den vielen „femininen“ Verzierungen.
Ob zum Strapsgürtel ein Slip gehört und wie dieser zu tragen ist, gehört zu den praktischen wie auch zu den frivolen Geheimnissen der Trägerin. Im „Waschraum“ ist es ohne Zweifel praktischer, das Höschen über den Strapsen zu tragen, der verwöhnte Lover erwartet es aber unter den Strapsen. Manche Kombinationen beinhalten einen „schrittoffenen“ Slip, der nicht nur raffiniert wirkt, sondern auch die Frage erspart, wie der Slip getragen wird. Das Bild stammt aus dem Jahr 1951, kurz nach Einführung der Strapsmode.