Shades of Grey (Buch, Film)

BDSM-Praktiken kommen in Wohnstuben und Schlafzimmer

Seit langer Zeit hat kein Buch die Gedankenwelt alltäglicher weiblicher Erotik so sehr verändert wie die „50 Shades of Grey“, gemeinhin kurz SoG genannt. War der Begriff DS bisher nur einer ziemlich in sich geschlossenen Szenerie (BDSM-Anhänger) bekannt, so wurde er seit 2011 (in Deutschland seit 2012) in fast allen Frauenzirkeln diskutiert.

Bei den Diskussionen geht es im Wesentlichen darum, inwieweit Schläge und Fesselungen als erotische Stimulation interessant sind (erster Band, achtzehntes Kapitel) und wie ein Sklavenvertrag ausgestaltet werden sollte (elftes Kapitel).

Damit wurden (und werden) allerdings fast ausschließlich fragwürdige Diskussionsansätze verfolgt. Das eigentliche Thema, das wirklich interessierte, war (und ist): Kann ich meinem eigenen erotischen Leben durch derartige Praktiken mehr „Pfeffer“ geben?

Die Antwort auf diese Frage kam nahezu ausschließlich aus der einschlägigen Frauenpresse, die entsprechende Vorschläge sammelte, ohne sie zu überprüfen. Die „Sexspielzeug“-Branche reagierte sofort und präsentierte auf der Basis der „Shades of Grey“ neue Produkte, wie zum Beispiel „Bondage-Sets“.

Bild: Vorbild Viktoranische Ära, Szenenfoto.

Mehr Freiheit für Gedanken und Wünsche

Der eigentliche Erfolg des Buches liegt aber darin, dass Frauen heute offener über entsprechende Themen diskutieren und Wünsche äußern können, die in in Richtung Dominanz und Submission gehen.