Das Wort „Schwul“ oder „Schwuler“ wird nahezu ausschließlich in Zusammenhang mit männlichen Homosexuellen verwendet. „Schwul“ ist, ebenso wie „Homosexuell“, eine Etikettierung der Sexualität, die heute als „Sexuelle Orientierung“ („Sexuelle Präferenz“, „Sexuelle Ausrichtung“ oder ähnlich) bezeichnet wird. Mit dem Wort „Schwul“ war gelegentlich eine Abwertung verbunden, teils ist dies auch heute noch der Fall.
Die Wortherkunft konnte nie ganz geklärt werden, jedoch ist zu vermuten, dass der „kühle“, eher abweisende körperliche Umgang der Männer untereinander in Kontrast zum warmen Körperkontakt der „schwül“ agierenden Männer gesetzt wurde.
Darauf deuten ähnliche Bezeichnungen wie „warmer Bruder“ hin. Dokumentiert wurde der Begriff, wie so viele andere, zuerst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Damals sprach man auch noch von der „konträren Sexualempfindung“, also dem „sexuellen entgegengesetzt sein“. Daher kommen die Begriffe „vom anderen Stern“, „vom anderen Ufer“, oder – unter Soldaten – von der „anderen Feldpostnummer“.
Der Begriff „schwule Frauen“ für die Präferenz „weibliche Homosexualität“ existiert, wird aber selten verwendet. Häufiger ist der Begriff „Lesbe“ für eine „lesbische Frau“.