Das Nadelgeld ist das Geld, dass der Ehefrau im 19. Jahrhundert meist vertraglich abgesichert persönlich zustand. Sie musste keine Rechenschaft darüber ablegen, wofür es ausgegeben wurde. Daraus hat sich der Begriff „das Nadelgeld aufbessern“ für die Prostitution der feinen Damen der Gesellschaft angeleitet.
Obgleich das Nadelgeld in Eheverträgen oft reichlich bemessen war, reichte es manchen Damen der Gesellschaft dennoch nicht aus. Sie vertrauten sich dann oft Kupplerinnen an, die für sie sehr diskret „ein Geschäft machten“. In der regel trafen sich die Damen niemals in der ehelichen Wohnung, sondern in einem „Maison de Rendezvous“. Man sagte dann unabhängig von der Höhe des Geldbetrages, dass „Madame versuche, ihr Nadelgeld aufzubessern“. Ganz allgemein sagte man später zur Hausfrauenprostitution „das Nadelgeld aufbessern“.