Die Großen Fünf

Die Großen Fünf oder "Big Five" - kurz beschrieben

Die „Großen Fünf“ oder „Big Five“ bezeichnen ein System zur Beschreibung der Persönlichkeit.

Lewis Goldberg, Naomi Takemoto-Chock, Andrew Comrey, and John M. Digman entwarfen in den 1980-er-Jahren das gegenwärtige Standard-Modell für die Beschreibung von Persönlichkeitseigenschaften. Es beruht, wie alle seine Vorgänger und Nachfolger, auf der Grundannahme, Menschen würden sich „Introvertiert“ und „Extravertiert“ trennen lassen.

Introvertiert kontra Extravertiert plus vier weitere Eigenschaften

Nimmt man mindestens zwei oder besser noch alle vier weitere Eigenschaften hinzu, so kann man den Menschen, jedenfalls laut psychologischer Mehrheitsmeinung, beurteilen und statistisch erfassen. Dies war und ist das Hauptziel, zum Beispiel, wenn man die Persönlichkeit eines Menschen mit dem eines anderen vergleichen will. Ein Beispiel wäre, Menschen in verschiedenen Lebensaltern, Epochen und Kulturen miteinander zu vergleichen. Das Verfahren hat auch eine kommerzielle Bedeutung, vor allem im Personalwesen oder bei der Partnersuche. Der Hauptkritikpunkt ist, dass die „Big Five“ gar nicht in der Lage sind, eine Persönlichkeit zu beschreiben, weil die Kriterien falsch/überbewertet oder unvollständig sind.

Hier die Merkmale der "Big Five" (vereinfacht)

Das Hauptmerkmal ist Extraversion, ein Merkmal, das sozusagen eine Grund- oder Lebenseinstellung widerspiegelt - skalierbar von „extravertiert“ bis zu „introvertiert“ oder einfacher: „Gesellig und zurückhaltend“.

Offenheit gehört zu den Stärken und Schwächen bei beruflichen und privaten Belangen. Die Skala reicht von zurückhaltend (konservativ) bis neugierig (innovativ).

Verträglichkeit zielt auf die sozialen Belange ab. Dieses Merkmal ist daher wichtig für Beziehungen aller Art. es kann zwischen „streitbar“ und „einfühlend skaliert werden.

Gewissenhaftigkeit bezieht sich sowohl auf Arbeitsergebnisse wie auch auf ethische Normen. Die Skala reicht von „unbekümmert sein“ („spontan handeln“) bis hin zu „pedantisch sein“ (auch „gut organisiert“).

Der letzte Faktor, Neurotizismus, bezeichnet die gefühlsmäßige (emotionale) Stabilität. Die Skala reicht von Selbstgewissheit (Selbstsicherheit) bis hin zu Verletzlichkeit (auch Zweifel).

Andere Namen

  • Fünffaktorenmodell (deutsch)
  • OCEAN (Abkürzung, englisch)
  • CANOE (Abkürzung, englisch)
  • NEO (Drei Hauptfaktoren)
  • HEXACO (Ein sechster Faktor zusätzlich)