Facesitting ist eine ungewöhnliche sexuelle Praxis, die darin besteht, dass die Frau mit dem Gesäß auf dem Gesicht eines Mannes sitzt. Sie kann dabei verschiedene Sitzstellungen einnehmen. Meist wird sie sich dabei noch so setzen, dass sie den Mann ansehen kann, aber es ist auch möglich, dass sie den Augenkontakt vermeidet und seinen Unterleib sehen kann.
Obgleich diese Praxis erst in jüngster Zeit wiederentdeckt wurde, ist es eine klassische Sexstellung. Bei ihr drückt die Frau ihre Genitalien an die Lippen, die Nase oder die die hervorgestreckte Zunge des Mannes. E ist eine Art „Cunnilingus“, bei der ein Mann mehr oder weniger aktiv sein kann, je nachdem, aus welchem Grund er auf diese Weise vollzogen wird. Das „Sitzen“ ist dabei nicht immer wörtlich zu nehmen, denn sie kann auch eine hockende Haltung einnehmen, falls der Mann eigene Aktivitäten entfalten will. Behauptet wird, dass sich feine Damen in der Vergangenheit einen Weg ebnen wollten, sexuelle Befriedigung zu erreichen, ohne schwanger zu werden. In den verschiedenen dominanten Varianten dient es durchaus auch als erotische Strafe.
Zwei Varianten sind möglich
Unabhängig von der Sitzweise existieren zwei Varianten, die sich in nahezu jeder Hinsicht voneinander unterscheiden. In der „braven“ Variante wird der Mann zum „Lustobjekt“ der Frau. Sie praktiziert dabei eine Extremform des Cunnilingus, indem sie ihre Schamlippen auf seine Gesichtslippen absenkt und ihn dann trickreich veranlasst, den Cunnilingus an ihr zu vollziehen. Allerdings ist es mühevoll, dabei das Gewicht auszubalancieren, weil sich der Körper in einer Art Schwebezustand über dem Gesicht des Mannes befindet. Diese Variante erfordert also Nacktheit im Schritt.
In der zweiten, intensiveren Variante setzt sich die Frau tatsächlich auf das Gesicht des Mannes, um ihn zu beherrschen, zu erniedrigen und zu quälen. Diese Variante ist härter als die meisten Menschen glauben, weil die Situation extreme Ängste auslösen kann. Man muss sich dabei vergegenwärtigen, dass der Mann kaum noch atmen kann, wenn sich die Frau mit ihrem ganzen Gewicht auf sein Gesicht setzt. Diese Variante erfordert von der ausführenden Frau daher Professionalität und möglichst Erfahrungen aus einem Gesundheitsberuf. Nacktheit ist nicht erforderlich, und die geschilderte Stellung kann in jeder beliebigen Kleidung vollzogen werden.
Beide Varianten werden meist so vollzogen, dass die Frau mit der Stirn in Richtung des Kopfes ihres Partners sitzt. Wird diese Stellung so vollzogen, dass die Frau ihm den Hinterkopf (und damit Rücken zuwendet), gilt diese Stellung als wesentlich „härter“.
Bei Erstellung dieses Lexikons galten Frau-Frau-Paarungen im Bereich der Fetisch- oder SM-Szene als sehr unwahrscheinlich. Inzwischen hat sich gezeigt, dass auch manche Frauen diese Spielart exotischer Sexstellungen miteinander erproben.
Während beide Variationen durchaus mithilfe haushaltsüblicher Einrichtungsgegenstände vollzogen werden können, haben Damen, die professionell dominieren, oftmals sogenannte Smothering-Boxen. Sie fangen das Eigengewicht der Frauen auf, sodass sie längere, intensivere und auch kontrollierbarere Sitzungen durchführen können.
Man sagt auch Queening, weil die Frau das Gesicht des Mannes als Thron benutzt. Der Begriff „Smothering“ deutet stets auf die „harte“ Variante hin, bei der die Atmung des Mannes während des Prozesses deutlich reduziert wird.
Die Bezeichnungen „Cowgirl“ oder „Reverse Cowgirl“ sind kein „Queening“. Sie gelten nur dann, wenn gewöhnlicher Geschlechtsverkehr vollzogen wird, und die Frau dabei auf dem Mann „reitet“.