Enjo Kosai

Enjo Kosai - ein japanischer Ausdruck für einen besonderen "Begleitservice"

Wenn sich ein älterer, betuchter Herr eine betont jugendliche Frau zum Ausgehen wünscht, heißt das Zauberwort in Japan „Enjo Kosai“(援助交際). Der Begriff kann mit „Begleitservice durch eine extrem junge Frau“ bezeichnet werden.

Enjo Kosai - eine umstrittene Dienstleistung

Enjo Kosai ist ein Begriff aus dem Japanischen, der in etwa dem Begriff „bezahltes Treffen“ in der deutschen Sprache entspricht. Genauer bezeichnet es den „Umgang“ mit einer Person gegen „Unterstützung“, entspricht also nach dem Wortsinn auch dem „Sugar Dating“. Oftmals sind es betont junge Frauen, vielfach sogar Gymnasiastinnen oder Studentinnen, die sich mit deutlich älteren Herren arrangieren. Die Begleitung wird stets im Austausch gegen Geld oder Geschenke gewährt.

Die mögliche Nähe zur Prostitution sorgt in der japanischen Gesellschaft (nach Medienberichten) stets für erhebliche Kontroversen. Dabei wird die Frage behandelt, ob sexueller Austausch (wie weit er auch immer gehen mag) Bestandteil dieser Begleitung ist oder nicht. Wie japanische Medien berichten, bieten sich junge Frauen oftmals unter dem Kürzel „JK“ (Joshi Konsai) an, um zu zeigen, wie jung sie sind.

Kritik an der Berichterstattung durch die Sensationspresse

Die Berichte in der japanischen Boulevardpresse entsprachen ganz und gar dem, was die sensationshungrigen Leserinnen und Leser interessiert. Stichworte wie „jung“, „Geldgeschenke“, die Nähe zur Prostitution sorgen sogleich für Neugierde und Empörung - also genau der Mischung, die sich die Leser(innen) solcher Presserzeugnisse wünschen. Indessen ist nach wie vor kaum etwas über die Motive der Anbieterinnen bekannt.

Ein Zitat von 2001 aus einer wissenschaftlichen Arbeit:

Die Analyse der 868 von Mädchen ausgefüllten Antwortbögen … (einer Befragung der Gaku-gei-Universität, … ergab, dass insgesamt 29,6% der Schülerinnen die Möglichkeit, enjo kōsai zu betreiben, nicht grundsätzlich ausschließen wollten (FUKAYA et al. 199).