Sie ist nicht edel, sondern nur teuer, aber in jedem Fall ist sie eine Hure - so könnte man die Bedeutung des Wortes „Edelhure“ beschreiben. bildungssprachlich auch „Edelprostituierte“, vulgär „Edelnutte“ genannt, gehört sie zu den Spitzenverdienerinnen innerhalb der Prostitution.
Oftmals ist sie nicht nur teurer, sondern auch dezenter geschminkt, trägt bessere Kleidung, spricht Fremdsprachen, hat manchmal gar akademische Titel und weiß sich in guter Gesellschaft zu benehmen. Je weniger Kunden sie hat, umso sicherer kann sie sein, nicht als „Prostituierte“ zu fungieren, sondern als „Begleiterin“ oder „Geliebte“. Entscheidend für den Beinamen „edel“ ist aber ihr Tarif.
Nach 1950 wurde der Name „Edelhure“ oft in Zusammenhang mit Rosemarie Nitribitt erwähnt, einer Frankfurter Hure, die mit den Spitzen der Gesellschaft verkehrte und die 1957 unter ungeklärten Umständen einem Mord zum Opfer fiel.