Die Tuchfühlung

Der Begriff Im Lexikon

Die Tuchfühlung entstammt nicht der Sprache der Erotik – sie wurde viel mehr aus dem militärischen Bereich in die Beziehungen zwischen Soldaten und Soldatenliebchen hineingetragen. Dies geschah insbesondere bei Tanzveranstaltungen mit Soldaten. Später wurde der Begriff auch ganz allgemein ins Bürgertum übernommen. Demnach ist „auf Tuchfühlung gehen“ für den Soldaten, den Ellenbogen des Kameraden spüren zu können, während als „Tuchfühlung“ beim Tanzen die direkte Berührung des „Tuches“ (der Oberbekleidung) gemeint ist. Wer beim Tanzen noch weiter geht, geht der Damen an die „Wäsche“.

Tuchfühlung ausführlich erläutert

Auf „Tuchfühlung“ stand man beim Militär, wenn die Aufstellung der Mannschaft so eng sein sollte, dass sich die einzelnen Soldaten gegenseitig berührten, wie es beim „Antreten“ normal ist. Dabei muss dem Soldaten allerdings der Bewegungsspielraum erhalten bleiben – man lernt dies beim sogenannten „Exerzieren“. Zumeist ist die Tuchfühlung erreicht, wenn Soldaten mit den Ellenbogen aneinander stehen.

Die erotische Tuchfühlung ist beim Tanzen nach Ansicht der Sittenwächter nicht erwünscht, weil die Dame vom Herrn stets im Abstand gehalten und geführt werden soll. Lediglich bei manchen Tänzen, namentlich dem Slowfox und dem Blues, werden Ausnahmen zugelassen. Ausnahmen sind auch die lateinamerikanischen Tänze, bei denen die spielerische eingesetzte Erotik zum Tanz gehört.

Als Wort richtig verwendet, ist die Tuchfühlung beim Tanzen also die Berührung der Körper, namentlich frontal, sodass die Brüste der Frauen erregt werden können und diese ihrerseits die männliche Erregung durch „das Tuch“, also den Stoff, spüren können.

Darüber hinaus gehende Übergriffe werden als „an die Wäsche gehen“ bezeichnet.

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