Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Ăśberarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Ăśberarbeitung
sexsprache_der_hand [2011/01/23 11:49]
sehpferd [Kupplerin und Kunde - Handhaltung]
sexsprache_der_hand [2019/04/05 10:13] (aktuell)
Zeile 2: Zeile 2:
  
 ===== Junges Paar im Mittelalter - Sex durch Handsymbol angedeutet ===== ===== Junges Paar im Mittelalter - Sex durch Handsymbol angedeutet =====
-{{:​mittelater_handsymbol.jpg?​ |//}} Das Handsymbol ist sehr alt - es wurde bereits im Mittelalter angewendet. Typisch ist immer ein männlicher Finger, der in die zum Kreissymbol ​ geformte weibliche Hand eindringt. Dies war das ĂĽbliche verschlĂĽsselte Symbol fĂĽr den Geschlechtsverkehr,​ sei er ehelich, unehelich oder sogar zwischen lesbischen Frauen.+{{:​mittelater_handsymbol.jpg?​ |//}} Das Handsymbol ist sehr alt - es wurde bereits im Mittelalter angewendet. Typisch ist immer ein männlicher Finger, der in die zum Kreissymbol ​ geformte weibliche Hand eindringt. Dies war das ĂĽbliche verschlĂĽsselte Symbol fĂĽr den Geschlechtsverkehr,​ sei er ehelich, unehelich oder sogar zwischen lesbischen Frauen. ​ 
 + 
 +Dies Bild wird als "​stehendes Brautpaar"​ beschrieben. Es ist ein Teil eines Tafelbild aus dem 15. Jahrhundert. Gerade das 15. Jahrhundert kennt zahllose Abbildungen der zu einem Kreis geformten Hand der Frau als Symbol fĂĽr Sexualität. 
 \\ \\
 ===== Die Schule von Fountainbleau - Hand-Symbole ===== ===== Die Schule von Fountainbleau - Hand-Symbole =====
-{{:​fountain_handsymbol.jpg?​ |}} Das wohl berĂĽhmteste Gemälde mit einem Handsymbol stammt aus der Malschule von Fountainbleau - zwei unterschiedliche, ​bare gleichwohl deutliche und ordinäre Handzeichen der beiden Frauen, die sowohl als lesbische Geste wie auch als Zeichen einer Hetäre an ihren Liebhaber gedeutet werden können.  ​+{{:​fountain_handsymbol.jpg?​ |}} Das wohl berĂĽhmteste Gemälde mit einem Handsymbol stammt aus der Malschule von Fountainbleau - zwei unterschiedliche, ​aber gleichwohl deutliche und ordinäre Handzeichen der beiden Frauen, die sowohl als lesbische Geste wie auch als Zeichen einer Hetäre an ihren Liebhaber gedeutet werden können.  ​
  
 Das Bild stellt nach Ansicht der Kunsthistoriker ein erotisches Doppelporträt aus der zweiten Schule von Fontainebleau dar, das Porträt der Gabrielle d’EstrĂ©es und der Duchesse de Villars. Es soll von 1594 datieren und befindet sich im Pariser Louvre. ​ Das Bild stellt nach Ansicht der Kunsthistoriker ein erotisches Doppelporträt aus der zweiten Schule von Fontainebleau dar, das Porträt der Gabrielle d’EstrĂ©es und der Duchesse de Villars. Es soll von 1594 datieren und befindet sich im Pariser Louvre. ​
Zeile 13: Zeile 16:
 {{:​greisundhuebscherin420.jpg?​ |}}Die Zeichnung zeigt anschaulich,​ wie die KĂĽnstler der Vergangenheit sexuelle Bereitschaft darstellten. Die HĂĽbscherin oder die Kupplerin macht das Zeichen der Körperöffnung (hier auf dem RĂĽcken). {{:​greisundhuebscherin420.jpg?​ |}}Die Zeichnung zeigt anschaulich,​ wie die KĂĽnstler der Vergangenheit sexuelle Bereitschaft darstellten. Die HĂĽbscherin oder die Kupplerin macht das Zeichen der Körperöffnung (hier auf dem RĂĽcken).
  
-Das Bild stammt von dem Ostdeutschen Grafiker Anton Kern, der es nach Kunsthistoriker-Meinung auf einem Gemälde Giovanni Battista Pittonis beruht: Die GroĂźmut des Scipio“. Problematisch ist freilich, dass auf Pittonis Bild zwar ein Greis im Hintergrund ​zu sehen ist (möglicherweise ihr Vater) – dieser steht aber im Hintergrund. Die schöne „Celtiberin“,​ die dem Scipio Aricanus als Kriegsbeute zustand, trägt aber völlig andere ZĂĽge als die von Anton Kern dargestellte Frau. Die RĂĽckgabe der Verlobten erfolgte auch nicht aus GroĂźmut, sondern im Rahmen eines Deals mit ihrem Verlobten, dem Prinzen [[http://​en.wikipedia.org/​wiki/​Allucius|Allucius]].+Das Bild stammt von dem Ostdeutschen Grafiker Anton Kern, der es nach Kunsthistoriker-Meinung auf einem Gemälde Giovanni Battista Pittonis beruht: Die GroĂźmut des Scipio“. Problematisch ist freilich, dass auf Pittonis Bild zwar ein Greis  zu sehen ist  (möglicherweise ihr Vater) – dieser steht aber im Hintergrund. Die schöne „Celtiberin“,​ die dem Scipio Aricanus als Kriegsbeute zustand, trägt aber völlig andere ZĂĽge als die von Anton Kern dargestellte Frau. Die RĂĽckgabe der Verlobten erfolgte auch nicht aus GroĂźmut, sondern im Rahmen eines Deals mit ihrem Verlobten, dem Prinzen [[http://​en.wikipedia.org/​wiki/​Allucius|Allucius]].
  
 Die [[http://​www.romansonline.com/​Src_Frame.asp?​DocID=Hor_Lv26_50|Geschichte]] (in englischer Sprache). Die [[http://​www.romansonline.com/​Src_Frame.asp?​DocID=Hor_Lv26_50|Geschichte]] (in englischer Sprache).
Zeile 22: Zeile 25:
 ===== Kupplerin und Kunde - Handhaltung ===== ===== Kupplerin und Kunde - Handhaltung =====
  
-{{:​kupplerin_kunde.jpg?​ |}} Ausschnitt aus einem Wandgemälde (ca. 1960), das Szenen aus der Französischen Revolution darstellt. Man sieht die ĂĽberaus vulgären Handzeichen sehr deutlich. Währen die HĂĽbscherinnen (Huren) die Handzeichen fĂĽr die Bereitschaft zum Geschlechtsverkehr mal als Zeichen fĂĽr die Vulva (oval) und mal rund (fĂĽr den Teil der Männer, die nie ene Vulva aus der Nähe sehen konnten) als "​Loch"​ vorzeigen, versuchen die Freier, mit dem Aufspreizen der Finger oder dem Zeichen fĂĽr die "​Grätsche"​ zu zeigen, dass sie den Geschlechtsverkehr anstreben. ​  +{{:​kupplerin_kunde.jpg?​ |}} Ausschnitt aus einem Wandgemälde (ca. 1960), das Szenen aus der Französischen Revolution darstellt. Man sieht die ĂĽberaus vulgären Handzeichen sehr deutlich. Währen die HĂĽbscherinnen (Huren) die Handzeichen fĂĽr die Bereitschaft zum Geschlechtsverkehr mal als Zeichen fĂĽr die Vulva (oval) und mal rund (fĂĽr den Teil der Männer, die nie eine Vulva aus der Nähe sehen konnten) als "​Loch"​ vorzeigen, versuchen die Freier, mit dem Aufspreizen der Finger oder dem Zeichen fĂĽr die "​Grätsche"​ zu zeigen, dass sie den Geschlechtsverkehr anstreben. ​  
  
 Das Wandgemälde stammt von dem Hamburger KĂĽnstler E. Toller und ist Bestandteil der Traditionsgaststätte aus den 1960er Jahren ​ "​[[http://​www.kleiner-olymp.de/​kleinerolymp-70er.htm|Der Kleinen Olymp]]"​ in Bremen. ​   Das Wandgemälde stammt von dem Hamburger KĂĽnstler E. Toller und ist Bestandteil der Traditionsgaststätte aus den 1960er Jahren ​ "​[[http://​www.kleiner-olymp.de/​kleinerolymp-70er.htm|Der Kleinen Olymp]]"​ in Bremen. ​  
Zeile 28: Zeile 31:
 ===== Lesbische Frauen mit Handsymbolen ===== ===== Lesbische Frauen mit Handsymbolen =====
  
-{{:​holland_handsymbol.jpg?​ |}} Bildnis eines lesbischen Paares, in dem der Maler Harry Holland die alte Symbolik benutzt.+{{:​holland_handsymbol.jpg?​ |}} Bildnis eines lesbischen Paares, in dem der Maler Harry Holland die alte Symbolik benutzt, wie sie bereits in der Schule von Fontainebleau benutzt wurde 
 + 
 +Harry Holland ist ein atypischer moderner Maler. Er wurde 1941 in Glasgow geboren und malt in einem realistischen,​ bisweilen plakativ anmutenden Stil. Doch dies täuscht – hinter den meisten seiner Bilder verbergen sich Geschichten,​ die in Symbolen erzählt werden – so wie in diesem Gemälde zweier lesbisch liebender Frauen. Der KĂĽnstler wird weitgehend verkannt, findet aber wegen der vielen erotischen Darstellungen Eingang in die erotische Literatur mit Beispielen zur symbolischen Liebe, zur lesbischen Erotik und zur Bisexualität. ​  
  
  
    
  

Ans Herz gelegt:


Alle Beiträge © 2007 - 2022 by liebesverlag.de
Kontaktseite, Impressum und Telefon-Nummer
Datenschutzerklärung