SchĂĽrzenstipendium

Aus J.F.Gramses fiktivem Sexuallexikon von 1913

Schürzenstipendium, (n.), auch wohl Schürzenunterstützung (f). ist eine Unterstützung in barem Gelde, wohl aber auch in anderen Werten wie Unterkunft und Verpflegung, welche Studenten von Frauen empfangen. Diese Art Verhältnisse werden nicht gerne gesehen, das sie oftmals der Unzucht dienen, was in der Weise geschieht, dass sich die geldgebenden Frauen für ihre Unterstützung die häufige Beiwohnung als Gegenleistung erwarten.

Das Wort wurde zuerst (1781) vom deutschen Pfarrer und Publizisten Christian Wilhelm Kindleben erwähnt, der es so beschrieb:

„Schürzenstipendium, nennen die Studenten eine Unterstützung, welche ihnen von einem verheyratheten oder unverheyratheten Frauenzimmer gereicht wird.“

Das Wort wurde sodann (1801) beim Schulmeister und Herausgeber eines Lexikons, Herrn Joachim Heinrich Campe, erwähnt, wobei er den studentischen Begriff „Stipendium“ in „Unterstützung“ eindeutschte. Präzis heißt es:

„Die Schürzenunterstützung …. (ist) eine Unterstützung an Geld, welche jemand, z. B. auf der Hochschule heimlich von einer Frau für gewisse Gefälligkeiten empfängt (Schürzenstipendium).“

Im Jahre 1895 ging das Wort (nun wieder in der ursprĂĽnglichen Form) in das von Herrn Professor Friedrich Kluge verfasste Werk der deutschen Studentensprache ein.

Quellen:

Grimm

Joachim Heinrich Campe: Wörterbuch der deutschen Sprache. Campe

Christian Wilhelm Kindleben

Nach Grimm: Friedrich Kluge: Deutsche Studentensprache.

Bitte beachten (vor allem für Schüler): Dies Lexikon stammt nicht wirklich von 1913, sondern wurde im Stil der damaligen Zeit geschrieben. Die Quellen sind allerdings absolut zuverlässig.

Spätere Begriffe: Bratkartoffelverhältnis, Sponsoring.

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