Partnerwahl

Die Kurzfassung von Partnerwahl im Dating-Lexikon

Partnerwahl nennt man im traditionellen Sinne den kompletten Prozess vom Kennenlernen der Personen des anderen Geschlechts bis hin zur Eheschließung. Das Wort ist modernen Ursprungs (20. Jahrhundert). Im 19. Jahrhundert war die Partnerwahl bis auf die vielen „Affären“ eine reine Verhandlungssache zwischen dem Vater der Braut und dem zukünftigen Ehemann. Eine „Auswahl“ im eigentlichen Sinne war unbekannt.

Ausführliches über die Partnerwahl und die Wissenschaft

Die Partnerwahl folgt beim Menschen überwiegen den jeweiligen kulturellen Gegebenheiten – deshalb ist es schwer, generelle Thesen über die Gründe für die Partnerwahl aufzustellen. Sicher scheint zu sein, dass die Partnerwahl am ehesten in einer bekannten, sicheren und freundlichen Umgebung gelingt. Leider folgt die Wissenschaft dieser einfachen Erkenntnis nicht, sondern stellt zwei kontroverse Theorien zur Verfügung, die Theorie der sexuellen Strategien und die sozialpsychologische Rollentheorie, von der es mehrere Ausrichtungen gibt. Beide Theorien berücksichtigen recht wenig, dass die menschliche Kultur den Paaren über Perioden von mehreren Tausend Jahren nur sehr eingeschränkte Wahlmöglichkeiten ließ. Erst vor etwa 100 Jahren wechselte das Bürgertum von der durch die Mitgift determinierte Partnerwahl zur freien Partnerwahl. Man darf dabei nicht vergessen, dass die Frauen jener Jahre keine „unabhängigen Frauen“ waren, sondern Töchter, die standesgemäß „unter die Haube gebracht“ werden mussten. Ein Wort wie die „Partnerwahl“ existierte deshalb im 19. Jahrhundert noch gar nicht.

Seit dem zweiten Viertel des 20. Jahrhunderts ist die Liebesheirat auch im Bürgertum üblich geworden – und erst seither stellt sich die Wissenschaft auch die Frage nach einer freien und unabhängigen Partnerwahl.

Partnerwahl heute (21. Jahrhundert)

Heute ist man überwiegend der Überzeugung, dass der erste Eindruck, der häufig biologisch motiviert ist, den Ausschlag für die Kontaktaufnahme gibt, dass diese Partner aber nicht unbedingt geheiratet werden. Statt dessen achten die Partner in Langzeitbeziehungen und Ehen eher auf das „miteinander wohlfühlen“, die Zuverlässigkeit und die Problemlösungskompetenz, die immer mehr kulturelle Bedeutung bekommt.

Partnerwahl, Wissenschaft und Datingbranche

Im Gegensatz zu vielen Behauptungen, insbesondere von interessierten Kreisen der Online-Dating-Branche, gibt es keine zuverlässigen Kriterien für die menschliche Partnerwahl. Das heutige Matching beruht daher lediglich auf Annahmen, die den Kreis möglicher Partner sinnreich einengen sollen, aber nicht auf harten wissenschaftlichen Fakten. Auch die Wissenschaft selbst stellt aus überwiegend niederen Motiven (Populismus, Ruhm, Arroganz) immer wieder unhaltbare Thesen über die menschliche Partnerwahl auf. So soll die heutige Partnerwahl den Methoden der „Steinzeitmenschen“ sehr ähneln - eine völlig unsinnige Behauptung, weil wir nichts über die Partnerwahl von Steinzeitmenschen wissen.

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