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Partnerübereinstimmungstest (beim Online-Dating )

Ein Partnerübereinstimmungstest ist ein Testverfahren, bei dem beide Partner auf die Möglichkeit einer gegenseitigen Übereinstimmung oder Ergänzung getestet werden. Es besteht sehr simpel gesagt, aus zwei Teilen: Dem Persönlichkeitstest und dem „Matching“. Während der Persönlichkeitstest zumeist recht transparent wird, hüten die Anbieter die „Geheimnisse“ ihres Matchings wie die Rezepte für Edel-Parfüms. Außer dem eigentlichen Matching gehört auch noch die Textausgabe der Ergebnisse dazu, bei der die errechneten Formeln wieder in Texte zurückübersetzt werden.

Herkunft der Partnerübereinstimmungstests

Einer wissenschaftlichen Legende zufolge beruhen die Tests auf Sigmund Freud und Carl Gustav Jung. Das ist jedoch nicht der Fall, weil sich Freud und Jung mit derartigen Themen niemals beschäftigt haben. Myers-Briggs ist die nächste Station, bei der man ansetzen kann:Teil des Myers-Briggs Typenindikators werden immer noch von manchen Unternehmen verwendet, um Partnerübereinstimmung festzustellen. Tatsache ist aber, dass auch Myers-Briggs die Übereinstimmung von Ehepartner völlig gleichgültig war. Als weitere Quelle werden immer wieder die „Big Five“ genannt, das Fünf-Faktoren-Modell, das im Gegensatz zu dem eher spekulativen Modell von Myers-Briggs angeblich „wissenschaftlich“ sein soll.

Tatsächlich stammen alle heute verwendeten Tests dieser Art aus der Personalberatung. Es sind abgewandelte Tests, die Personalchefs benutzen, um die Eignung eines Bewerbers für eine Stelle festzustellen.

Eingebaute Ideologie

Das der Mittelteil der Partnerübereinstimmungstests, das „Matching“, keiner nachweisbaren wissenschaftlichen Theorie folgt, ist es zumeist hochgradig mit Ideologien überfrachtet - die Erörterung dazu übersteigt die Möglichkeiten dieses Lexikons. Tatsache ist aber, dass die Kriterien, unter denen Paarbeziehungen wachsen und sich schließlich stabilisieren, niemals wirklich ernsthaft erforscht wurden. Dazu ein besipiel: Wenn man 1000 Ehepaare, die lange zusammengeblieben sind, untersucht, wird man bei einer signifikanten Anzahl das Phänomen der „Übereinstimmung“ feststellen - das bedeutet aber nicht, dass diese Übereinstimmung bereist bestanden hat, als man sich kennenlernte. Die Ergebnisse solcher Erhebungen haben deshalb keinen wissenschaftlichen Wert.

Weiterentwicklungen der Tests

Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die Tests zu optimieren. Heute ist man allgemein der Meinung, dass nur partnerrelevante Daten verwendet werden sollten, also nicht solche, die sich an allen Persönlichkeitseigenschaften orientieren. Allerdings ist es mühsam, diese Erkenntnisse in die Tests einzuarbeiten und die Matching-Kriterien entsprechend zu optimieren. Wie man beispielsweise die „Problemlösungskompetenz“ in die Tests einbauen soll und wie die Antworten auf solche Fragen hernach in das Ergebnis eingehen sollen, ist eine schwierige, möglicherweise sogar unlösbare Aufgabe.

Nebeneffekte der Tests

Die Tests haben verschiedene Nebeneffekte, die von Bedeutung sind:

- Den Effekt, die Ernsthaftigkeit der Partnersuche zu überprüfen. Nur ernsthafte Partnersuchende unterziehen sich den teilweise recht umfassenden Tests.
- Die Tests sind nicht ausschließlich psychologisch, sondern fragen auch andere Daten ab, die durchaus relevant sind, weil sie praktische Bedeutung haben.
- Die Ergebnisse der Tests können einen Barnum-Effekt auslösen. Das ist weder positiv noch negativ, bestärkt aber die Partner darin, Kontakt miteinander aufzunehmen.
- Der Vorstellungseffekt bewirkt, dass die Auswahl eingeschränkt wird - das wünschen sich viele Partnersuchende - und es wird in der Regel als positiv aufgenommen. - Ein Placebo-Effekt bewirkt, das auch die abenteuerlichsten „Matching-Verfahren“ als „hilfreich“ angesehen werden, wenn behauptet wird, sie seien „wissenschaftlich“.

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