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Großvaters Erotik-Lexikon

VorlÀufig sammeln wir Begriffe der Erotik vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, die heute nicht mehr oder kaum noch genutzt werden.

Wenn Sie mitmachen wollen - Sie sind herzlich eingeladen!

BĂŒrgerliche Begriffe, die dem Französischen entnommen wurden

  • Amouren - Liebschaften.
  • Lendemain (gesprochen oft als „LĂ€ndemĂ€n“).
  • Poussieren (gesprochen oft als „Pussieren“).
  • Rendezvous (gesprochen oft als „Rondewu“).
  • TĂȘte-Ă -TĂȘte (geschrieben auch Tete-a-Tete und Ă€hnlich, gesprochen tĂ€t-a-tĂ€t).

Begriffe, die einem Wandel unterworfenen waren

  • Freier - frĂŒher ein Ehesuchender, heute der Kunde einer Hure.
  • Weib - FrĂŒher die Bezeichnung fĂŒr die „Frau als solche“. „Das Weib“. Heute nur noch abfĂ€llig fĂŒr die Frau.
  • Frau - FrĂŒher nur die Frau einer hochgestellten Persönlichkeit, heute meist als „Ehefrau“, „die Frau als solche“.
  • Dame - FrĂŒher nur die adlige Dame, dann Höflichkeitsform fĂŒr „eine Frau“ („eine Dame“), auch genutzt fĂŒr eine „feine“ Frau. Aber auch abfĂ€llig fĂŒr Flittchen, Huren und dergleichen.

Begriffe, die nur historische Bedeutung haben

  • Buhlen - frĂŒher die Brautwerbung, heute kaum noch gebraucht.
  • Busen, Oberweite: Die weiblichen BrĂŒste.
  • Dirne: Historisch fĂŒr Hure, eigentlich fĂŒr ein junges MĂ€dchen (Niederdeutsch: die Deern).
  • Frau „zur Linken“ - eine Frau in einem eheĂ€hnlichen VerhĂ€ltnis.
  • FrĂ€ulein - frĂŒher Anrede fĂŒr die unverheiratete Frau, die Tochter im Hause.
  • Hagestolz: Mann, der alleine lebt und kaum sexuelle Beziehungen hat.
  • Junges MĂ€dchen - eine Frau, die kein Kind mehr ist aber auch noch nicht so alt, um zu heiraten.
  • JungmĂ€dchenjahre (heute: Teenagerzeit fĂŒr MĂ€dchen).
  • Kebsweib, Kesbfrau, Kebse - eine Frau, die in einer intensiven Beziehung zu einem Mann steht, der mit einer anderen Frau verheiratet ist.
  • Maid (schöne Maid, holde Maid). FĂŒr ein heiratsfĂ€higes „junges MĂ€dchen“.
  • Maidentum, Magdtum (JungfrĂ€ulichkeit) .
  • MĂ€dchen: Heute nur noch fĂŒr ein weibliches Kind gebraucht, frĂŒher auch fĂŒr junge Huren und „seriöse“ Frauen nahezu jeden Alters.
  • Metz, Metze: Sowohl fĂŒr ein MĂ€dchen einfacher Herkunft wie auch fĂŒr eine Hure gebraucht.
  • Minne, minnen: Liebe, lieben. Im Gegensatz zur „Schulmeistermeinung“ keine edle BetĂ€tigung, sondern eher die sexuelle Seite der Liebe. In jedem Fall erotischer besetzt als die Liebe.
  • MitgiftjĂ€ger.
  • Naschen: Eine sexuelle Beziehung oder eine AktivitĂ€t, die nicht ernst gemeint ist.
  • Onanie - Ă€ltere und falsch interpretierte Bezeichnung fĂŒr Masturbation. (nach dem biblischen Onan.)
  • Selbstbefleckung - mĂ€nnliche Masturbation.
  • SpĂ€te MĂ€dchen: Frauen, die nie einen Mann hatten (alte Jungfern).
  • Tingeltangel - ein Lokal, in dem man frivole Frauen sehen und treffen konnte. Eigentlich ein billiges Kabarett.

Begriffe, die sexuelle Orientierungen beschreiben

  • Urningin ( Uranierin, Urnin, and Urnigin): Eine Frau, die oftmals eher mĂ€nnlich denkt und fĂŒhlt, und hauptsĂ€chlich Frauen liebt.
  • Urning: Ein Mann, der oftmals eher weiblich denkt und fĂŒhlt und hauptsĂ€chlich MĂ€nner liebt.
  • Dioningin: Eine Frau, die ĂŒberwiegend oder ausschließlich MĂ€nner liebt.
  • Dioning: Ein Mann, der ĂŒberwiegend oder ausschließlich Frauen liebt.
  • Uranodioningin: Eine Frau, die sowohl Frauen wie MĂ€nner liebt.
  • Uranodioning: Ein Mann, der sowohl Frauen wie auch MĂ€nner liebt.
  • Urningthum (Urningtum) oder urnische Liebe – die Liebe zum gleichen Geschlecht.
  • Tribaden, Tribadin - eine Frau, die sexuelle Beziehungen zu Frauen unterhĂ€lt.
  • Sapphistin - eine Frau, die nach Art der Sappho Frauen (meist erotisch-romantisch) liebt.
  • UrningsmĂ€dchen - eine sehr junge Frau, die sich erotisch oder sexuell fĂŒr andere MĂ€dchen/Frauen interessiert.
  • Virago - eine Frau, die starke mĂ€nnliche CharakterzĂŒge trĂ€gt - auch als Synonym fĂŒr eine Frau benutzt, die Frauen liebt. Plural „Viragines“, auch als „ViriliĂ€t“ (VermĂ€nnlichung)
  • Effeminierter Mann - ein Mann mit stark weiblichen ZĂŒgen. Auch als Synoynm fĂŒr einen Mann genutzt, der MĂ€nner liebt. Wörtlich: Verweiblicht, neudeutsch wieder feminsiert„ - siehe Feminisierung.
  • Lesbe, lesbisch - weibliche HomosexualitĂ€t.
  • HomosexualitĂ€t - gleichgeschlechtliche Lust, Liebe und SexualitĂ€t. Relativ neuer Begriff (gehört erst ins 20. Jahrhundert)
  • MannmĂ€nnliche Liebe - Umschreibung fĂŒr die Neigung mancher MĂ€nner, andere MĂ€nner sexuell zu begehren.

BĂŒrgerliche Begriffe, deren Bedeutung erloschen ist

  • Mannstoll, Mannstollheit: Angebliche sexuelle HyperaktvitĂ€t der Frau.
  • Lustmolch: Mann, dem die Lust im Gesicht geschrieben steht, udn der dabei schleimig handelt wie ein Molch.
  • MĂ€nnerbekanntschaften, Herrenbekanntschaften: Zu Zeiten, als es fĂŒr Frauen unĂŒblich war, MĂ€nner zu empfangen oder zu treffen war dies eine anrĂŒchige Bezeichnung fĂŒr erotische oder sexuelle Kontakte,
  • Damenbekanntschaften: Meist sexuelle oder andere amouröse Kontakte von MĂ€nnern zu „zweifelhaften“ Damen.
  • Frauenzimmer. Spottbezeichnung fĂŒr Frauen allgemein.
  • Stelldichein:Intime Zusammenkunft, siehe Rendezvous
  • Selbstbefleckung: die Masturbation, frĂŒher auch Onanie.
  • Mitgift: Geldgabe an den BrĂ€utigam seitens des Brautvaters oder Vormunds.
  • MitgiftjĂ€ger: Mann, dem es lediglich um die Mitgift, aber nicht um die Frau geht.
  • Ische - eigentlich Gattin, abfĂ€llig gebraucht fĂŒr ein „leichtes MĂ€dchen“ oder eine junge Freundin.
  • Hold sein (nur, wenn erotisch gebraucht): Jemandem zeigen, dass eine erotische Gunst zu erwarten ist.
  • Gunst erweisen - Jemanden einen Gefallen tun, im erotischen Sinne sexuelle Handlungen zulassen.
  • Fehltritt (sexuell): Eine außereheliche Beziehung, meist nur fĂŒr MĂ€nner verwendet, und auch nur dann, wenn er „Folgen“ hatte.
  • Hanhrei - eigentlich ein kastrierter Hahn - im ĂŒbertragenen Sinne ein Mann, dem seien Frau „Hörner aufsetzt“ - also ihn sexuelle betrĂŒgt.
  • Hörner aufsetzen - den Ehemann sexuell betrĂŒgen.

Umschreibungen, Verniedlichungen, Verschleierungen

  • Nicht so genau nehmen: Eigenschaft von Damen, die sexuelle Dienste freizĂŒgig gewĂ€hrten, ohne Huren zu sein.
  • Zu viele Leute kennen: Umschreibung fĂŒr die TĂ€tigkeit von Frauen, die Geld fĂŒr erotische VergnĂŒgen nahmen.
  • Zweifelhafte Damen: Frauen, die sich als Damen ausgaben, in Wahrheit aber (meist aufwendig ausgestattete) Huren waren.
  • Halbweltdamen: Damen, die weder Prostituierte noch Angehörige der „guten“ Gesellschaft waren, sondern „dazwischen“ erotische AktivitĂ€ten versprachen und ausfĂŒhrten.
  • Leichtes MĂ€dchen: Junge Hure.

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